55 - Medcast - Mikrobiologie - Influenzaviren [ID:5956]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Jährlich versterben ca. eine Million Menschen an der Grippe. Grund genug, sich die Erkrankung einmal näher anzusehen.

Der Ausbruch der spanischen Grippe 1918 und 19 führte zu über 20 Millionen Todesfällen.

Aber auch heute sind wir vor größeren Ausbrüchen des Grippevirus nicht gefeiert.

So kam es 2009 und 2010 zu einer erneuten Pandemie des Grippevirus subtypes H1N1, die unter dem Namen Schweinegrippe bekannt wurde.

Doch Hand aufs Herz, wie gut kennst du dich mit dem wichtigen Virus aus?

Keine Sorge, wir vom MedCast-Team wiederholen heute die wichtigsten Basics für dich.

Was verursacht Grippe? Und was sollte man über den Erieger wissen?

Grippe, oder auch Influenza genannt, wird durch das Influenza-Virus ausgelöst.

Es handelt sich hier um ein RNA-Virus, das zur Gruppe der Ortomyxoviren zählt.

Das Virus wird anhand von zwei Antigenen, nämlich dem Nukleoproteinantigen und dem Matrixantigen, in die Typen A, B und C eingeteilt.

Eine noch genauere Klassifikation gibt es beim Influenza-A-Virus.

Hier spielen die Glykoproteine Hämagglutinin, im folgenden H genannt, und Neuraminidase, im folgenden N genannt, eine wichtige Rolle.

Beide sind in die Virushülle eingebaut und haben ganz unterschiedliche Funktionen.

Während Hämagglutinin zur Anheftung des Virus an die Wirtszelle nötig ist, hilft die Neuraminidase bei der Virenfreisetzung aus einer infizierten Wirtszelle.

Je nach Ausprägung von Hämagglutinin und Neuraminidase werden die Typ-A-Influenza-Viren eingeteilt.

Es entstehen immer wieder neue Zusammensetzungen, wie beispielsweise das H5N1-Virus, das als Vogelgrippe bekannt wurde.

Kommen Influenza-A-, B- und C-Viren gleich häufig vor?

Nein. Influenza-A und B kommen prinzipiell überall vor.

Influenza-C hat nur marginale Bedeutung.

Regelmäßig, das heißt jährlich, kommt es zu kleineren Epidemien.

Leider ist man jedoch nicht automatisch immun gegen zum Beispiel Influenza-Typ-A, da sich die Immunität immer nur gegen den spezifischen Subtyp aufbaut.

Durch Punktmutationen der Glykoproteine Hämagglutinin und Neuraminidase verändert sich das Influenza-A-Virus ständig.

Es kommt zu einem Antigendrift.

Zu einer Neubildung eines Subtypes hingegen kommt es beim Antigen Shift.

Dieser kann durch Reassortment ausgelöst werden.

Hier kommt es zwischen unterschiedlichen Viren zum Austausch von ganzen Genabschnitten.

Dies geschieht beispielsweise, wenn eine Wirtszelle gleichzeitig von zwei Subtypen des Influenza-A-Virus befallen ist.

Gibt es Pandemien, die man kennen sollte? Ja.

Folgende vier solltest du dir merken.

Schon zu Beginn des Podcasts war die Rede von der Spanischen Grippe, die 1918 und 1919 ausbrach.

Der auslösende Subtyp war hier H1N1.

Bei der Asiatischen Grippe, die gegen Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts wütete, verbreitete sich das H2N2-Virus.

Circa ein Jahrzehnt später kam es zur Hongkong-Grippe mit dem Subtyp H3N2.

Und noch gut im Gedächtnis ist dir sicherlich die Schweinegrippe, die 2009 ausbrach und ebenfalls, wie die Spanische Grippe durch das H1N1-Virus ausgelöst wurde.

Von Zeit zu Zeit ist auch die Vogelgrippe in den Medien präsent.

Sowohl die durch H5N1 als auch durch H7N9 ausgelöste Grippe wird als Vogelgrippe bezeichnet.

Eigentlich ist sie nur für Vögel gefährlich.

Durch das oben beschriebene Reassortment mit humanen Grippeviren ist aber auch eine Übertragung auf Menschen möglich.

Nun wissen wir schon einiges zu Influenza A. Aber wie sieht es mit B aus?

Das Krankheitsbild der Influenza B verläuft milder als das der Influenza A.

Meist sind Kinder oder Jugendliche betroffen.

Bestimmt fragst du dich, wieso man hier keine weitere Einteilung nach den Glykoproteinen, Hämagglutinin und Neuraminidase vornimmt.

Das liegt einfach daran, dass beim Influenza B-Virus nur ein Antigen trifft, jedoch kein Antigen Shift beobachtet werden konnte.

Bisher. Und Influenza C?

Da gibt es nur Einzelfälle, bei denen der Ausbruch von Influenza C-Viren dokumentiert wurde.

Daher hat das Virus keine epidemiologische Bedeutung.

Wie werden Influenza Viren übertragen?

Die Viren werden über Schmier- und Tröpfcheninfektion übertragen.

Gibt es eine Inkubationszeit?

Teil einer Videoserie :

Presenters

Theresa Lippert Theresa Lippert

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:09:08 Min

Aufnahmedatum

2016-01-19

Hochgeladen am

2016-01-19 11:05:25

Sprache

de-DE

Grippe

Tags

Influenzaviren Grippe Medcast Mikrobiologie
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